Vita
Studium
Der in Bern geborene Tenor Jörg Dürmüller studierte Violine und Gesang am KonservatoriumWinterthur und setzte sein Gesangsstudium bei Naan Pöld und Hans Kagel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg fort.
Er besuchte Meisterkurse bei Christa Ludwig und Hermann Prey.
Seinen hervorragenden Ruf im Konzertfach erwarb sich Jörg Dürmüller insbesondere mit den Evangelistenpartien in den Werken J.S. Bachs. Als international gefragter Sänger ist er regelmässig in den renommierten Musikzentren der Welt zu Gast.
Anfänge
Jörg Dürmüller begann seine Opernlaufbahn bereits während des Studiums, wo er in verschiedenen kleinen Partien an der Hamburgischen Staatsoper zu hören war. Sein erstes Engagement führte ihn nach Bielefeld, danach war er Ensemblemitglied am Staatstheater Braunschweig unter der Intendanz von Brigitte Fassbaender. Gleichzeitig gastierte er regelmässig an der komischen Oper Berlin, wo er unter anderem den Ferrando in Mozarts „Così fan tutte“ in der Inszenierung von Harry Kupfer sang.
Seine nächste Station war die Volksoper in Wien, wo er als Ensemblemitglied unter anderem Tamino, Don Ottavio, Don Ramiro in Cenerentola und verschiedene Partien in klassischen Operetten sang. Er gastierte ausserdem an den Opernhäusern Leipzig, Köln, Strassburg, Sevilla, am Teatro Real in Madrid sowie am Teatro Regio in Turin.
Stationen
Im Laufe seiner Karriere arbeitete Jörg Dürmüller in den Bereichen Oper und Konzert unter der Leitung von Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph Eschenbach, Christopher Hogwood, Helmuth Rilling, René Jacobs, Adam Fischer, Ton Koopman, Roberto Abbado, Enoch zu Guttenberg, Jörg-Peter Weigle, Sebastian Weigle, Simone Young, Thomas Hengelbrock, Hans Zender und Bruno Weil.
Unter Bruno Weils Leitung wirkte er an der Erstaufnahme des „Fliegenden Holländers“ in der Urfassung mit, wo er mit seiner Interpretation des Georg (Erik) grosse Beachtung fand.
Auszeichnungen und aktuelle Projekte
2017 sang er den Fischer in der Dramatischen Kantate in sieben Bildern für 3 Solostimmen und Orchester von Othmar Schoeck mit dem Musikkollegium Winterthur unter der Leitung von Mario Venzago. Dieses Konzert wird auch als CD auf dem Markt erscheinen.
Mehrere Konzerte führten ihn nach Israel, wo er mit dem Jerusalem Symphony Orchestra unter der Leitung von Frédéric Chaslin die Tenorpartie in der Neunten Sinfonie von Beethoven sang.
Dieses Jahr ist er wieder Gast beim Gewandhausorchester Leipzig, mit dem er schon öfter zusammengearbeitet hat, unter anderem mit Heribert Blomstedt (Neunte Beethoven) und Riccardo Chailly (Johannespassion). Er wird die Evangelistenpartie in der Matthäuspassion unter der Leitung des Thomaskantors Gotthold Schwarz und dem Thomanerchor singen.
Diese Konzerte zeigen die beeindruckende fachliche Bandbreite seiner Stimme, die in zahlreichen Radio-, TV-, DVD- und CD-Produktionen dokumentiert ist.
Seine Interpretation der männlichen Hauptrolle des Carlo in der Aufnahme der Krenek-Oper„Sardakai“ wurde 2007 mit dem renommierten ECHO-Award ausgezeichnet. Die CD-Produktion „Die schöne Galathée“ unter Bruno Weil mit Jörg Dürmüller in der Rolle des Pygmalion erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Von 2010 bis 2022 war Jörg Dürmüller neben seiner regen Konzert- und Operntätigkeit Professor für Gesang an der Musikhochschule VD VS FR (HEMU – Standort Fribourg).
Seit 2019 als Professor an die Musikadademie Tallinn, Estland, berufen worden. Er leitet dort zwei Klassen (deutsches romantisches Lied und Barockmusik) und verfügt über eine eigene Gesangsklasse.